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Weihnachten 2016: Es kommt ein Schiff geladen

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Jenseits unseres Horizonts,
aus unsichtbarer Ferne, aus gleißendem Licht,
nähert sich unseren Gestaden ein Schiff
und verbindet die getrennten Welten.

Es trotzt der rollenden See,
steht aufrecht in den Wellen,
zieht gerade seine Bahn,
gebietet den aufgewühlten Wassern.

Der Mast wie ausgestreckt gen Himmel,
die Segel wie zwei Herzkammern voll im Wind:
Die Liebe bringt das Schiff voran.

Seit den Tagen Noahs ein Bild für Rettung und Bewahrung,
ist das Schiff auch diesmal voll guter Hoffnung.
Wo die alte Weise von „alveus“ für Schiff  und Höhlung singt,
klingt aus dem gleichen Wortstamm „alvus“ mit: der Mutterleib.

„Eine starke Frau … sie gleicht dem Schiff des Kaufmanns.
Aus der Ferne holt sie Nahrung.“ (Spr 31,14)

Maria, das junge Mädchen, die starke Frau,
bringt als Nahrung den, der später von sich sagen wird:
„Ich bin das Brot des Lebens.
Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern.“ (Joh 6,35)

Aber zunächst muss ankommen,
was wachsen und sättigen soll.

Braun- und Grüntöne deuten an,
dass es auch nach der Ankunft, dass es auch an Land
zu Sturm und Umwälzung kommt.

Wie beim Monsun,
ohne den nicht fruchtbar und lebendig wird,
was sonst wüst  und tot bleiben muss.

Und so führt auch Jesus seine Jünger in den Sturm (vgl. Mt 8,23).
Nicht, dass sie zugrunde gehen, sondern dass sie das Leben haben.

Neue Stürme werden kommen.
Andere Stürme. Unsere Stürme.
Aber es kommt auch der Sohn Gottes.

Die alte Weise tröstet:

Alles ist Präsens. Alles ist Gegenwart.
Der Sohn Gottes kommt immer auch
heute.

 

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
sowie viele fruchtbare Momente im Neuen Jahr!

Ihr/Euer Andreas Blum

Janet Aldis, Monsoon

Es kommt ein Schiff geladen

Adventlicher Choral ca. 14. Jhd.
dem Mystiker Johannes Tauler zugesprochen

1. Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein’ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewigs Wort.

2. Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.

3. Der Anker haft’ auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.

[4. Und wer dies Kind will küssen
auf seinen roten Mund,
der empfängt große Freude
von ihm zur selben Stund]

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