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Fasten aus medizinischer Sicht: Worauf zu achten ist

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Text: Sr Agnes Lanfermann

Nicht für jeden Menschen ist Fasten geeignet. Viele gehen zwar gestärkt daraus hervor, doch Fasten kann bei sensiblen oder vorerkrankten Menschen auch unerwünschte Wirkungen haben. Menschen mit einer Essstörung sollten auf das Nahrungsfasten verzichten, da alte Verhaltensmuster reaktiviert werden können. Menschen, die eine Essstörung überwunden haben, sollten ihren Fastenwunsch vorab mit Fastenbegleitern besprechen. Generell ist es ratsam, nicht alleine zu fasten und während dieser Zeit auch eine Begleitung zu haben.

Psychologische Effekte des Fastens
Seit Jahrhunderten setzen medizinische Schulen das Fasten zur Therapie körperlicher und geistiger Erkrankungen ein. So sinkt beim Nahrungsfasten der Blutdruck, der Herzschlag wird langsamer und der Hormonhaushalt verändert sich. Der Serotoninspiegel, der die Stimmungslage beeinflusst, steigt an und bleibt länger im Körper. Menschen fühlen sich meist weniger gestresst und klarer im Geist.

Ihre Laune bessert sich merklich. Einige erleben nahezu euphorische Zustände während des Fastens. Hier besteht die Gefahr zu meinen, das Leben mit all seinen Problemen selbst in den Griff bekommen zu können und nicht von einem Gesundheitssystem abhängig sein zu müssen. Wichtig ist, keine Medikamente ohne Rücksprache mit einem Arzt abzusetzen.

Viele erleben, dass sie beim Fasten gedanklich in tiefere Dimensionen gelangen und dabei neue Kräfte entwickeln: Ja, ich kann es (wieder) schaffen! Sie spüren, was alles möglich ist, und lernen, wieder an sich selbst zu glauben. Diese Erfahrungen kann man mit religiösen Erfahrungen gleichsetzen. So wird in vielen Kulturen und Religionen das Fasten als Hilfe angewandt, um in transzendente Bewußtseinszustände zu gelangen.

Macht Fasten süchtig?
So wie der Verzehr von Kohlenhydraten und Fett zum Zweck der Angstbewältigung süchtig machen kann, so enthält auch die Null-Diät als Angstbewältigungsstrategie ein Suchtpotential. Wenn vulnerable Personen anhaltenden, schwer kontrollierbaren Belastungen ausgesetzt sind, ist die Gefahr besonders groß, dass sie die psychischen Effekte des Fastens als eine Möglichkeit der Angstbewältigung entdecken.

Einfluss von Ernährung auf die Psyche

Unsere Ernährung nimmt großen Einfluss auf unsere Gesundheit und gilt nicht nur als Auslöser zahlreicher körperlicher Zivilisationskrankheiten, sondern wirkt sich auch maßgeblich auf unsere Psyche aus. Es gibt Stoffe in unserer Nahrung, die unmittelbar Einfluss auf das Gehirn nehmen.

Von zentraler Bedeutung für das Fühlen, Denken und Handeln sind chemische Signalsubstanzen. Ebenso sind Vitamine und Spurenelemente an zahlreichen neurochemischen Reaktionen beteiligt. Wenn sie nicht ausreichend zur Verfügung stehen, kann es zur Störung kognitiver Leistungen oder zu psychischen Befindlichkeitsstörungen kommen.

So kann eine ausgewogene Ernährung einen besseren Umgang mit Stress begünstigen. Doch eine langfristige Ernährungsumstellung dauert länger als eine Fastenzeit und sollte von Fachleuten der Ernährungskunde oder im Rahmen einer ganzheitlichen Behandlung bei psychischen Erkrankungen unterstützend begleitet werden.

Deshalb kann eine möglichst ausgewogene Ernährung einen besseren Umgang mit Stress begünstigen. Doch eine langfristige Ernährungsumstellung dauert länger als eine Fastenzeit und sollte von Fachleuten der Ernährungskunde oder im Rahmen einer ganzheitlichen Behandlung bei psychischen Erkrankungen unterstützend begleitet werden.

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